Blog 13.12. 21:30 Ortszeit
Relativ ereignisloser Tag, am Vormittag wenig Wind, was wir genutzt haben um mit Motor ein bisschen Strom zu laden, am Nachmittag stetiger Wind aus NE, mäßig stark, aber genug um zu Segeln.
Unsere Uhren haben wir auch wieder eine Stunde zurück gestellt, jetzt sind’s 4 Stunden Zeitunterschied.
Die Entsalzungsanlage macht etwas Probleme, da müssen offenbar die Filter gewechselt werden, Ersatzfilter haben wir allerdings nicht am Bord. Deshalb ist heute der Watermaker solange gelaufen bis die Wassertanks voll waren, wer weiß wie lange der noch läuft. Das sollte bis in die Karibik reichen. Letzte frische Lebensmittel wurden heute verkocht: Rindfleisch mit Nudeln und Gurkensalat.
Noch 600sm bis Martinique, mehr als 2500sm hinter uns.
Ich genieße jetzt während meiner Wache in T-Shirt und kurzer Hose an Deck sitzend den Sternenhimmel und das sanft Dahinsegeln … Seid’s jetzt neidig?
Position: 13.951N, 50.272W
Atlantik Tag 11
Blog 12.12. 20:30 Ortszeit
Die Gräte in Thomas Hals hat sich entschlossen weiter zu wandern! Die Kombination aus entzündungshemmendem Schmerzmittel und Beruhigungsmittel (Thomas berichtete in der Früh von einer sehr beflügelten Nacht) hat offenbar gewirkt; Thomas spürt nur mehr ein leichtes Kratzen, er scherzt wieder und ist guter Dinge. Wir sind alle sehr erleichtert!
Seit vorgestern durchgehend bei 4-5 Bft von E gesegelt, wirklich sehr schön, so wie es sein soll zu dieser Jahreszeit in diesen Breiten. Heute probieren wir erstmals auch in der Nacht sowohl das Großsegel als auch die Genua stehen zu lassen und „Schmetterling“ vor dem Wind zu segeln, mal sehen wie’s läuft. Schlimmstenfalls muss der Wachhabende denjenigen mit der nächsten Wache aufwecken um Segel zu verkleinern.
Heute haben wir den 700er abgekratzt, die berechnete Ankunftszeit in Martinique ist der 18. nachmittags.
Position: 13.694N, 47.960W
Atlantik Tag 10
Blog 11.12. 20:30 Ortszeit
Die Gräte in Thomas Hals macht uns allen etwas zu schaffen, da Thomas mit der Aussicht das Ding noch 7 Tage drinnen zu haben nicht so gut zurecht kommt. Wir haben ihn jetzt mal wachfrei gestellt und ihm entzündungshemmende und beruhigende Medikamente verordnet. Danke übrigens für die Tips.
Wenigstens ist jetzt der lang ersehnte Wind da, und bläst recht konstant aus NE-ESE mit 4-6 Windstärken, hoffentlich hält er an. Der abnehmende Mond geht erst sehr spät auf, deshalb ist es in der Nacht recht finster.
Franz hat heute aus dem in Öl eingelegten Rindfleisch einen sehr guten Zwiebelrostbraten mit Bratkartoffeln gezaubert. Auch die Bananen werden jetzt reif, leider wie erwartet alle auf einmal. Position: 13.834N, 46.539W
Angriff
Blog 11.12. 10:45 Ortszeit
Ein feiger, hinterhältiger Angriff im Schutze der Dunkelheit: dieser erfolgte um 4:30, Nachtwache Martin, im Cockpit neben dem Eingang.
Ich im dunklen Cockpit, vertieft in das Sortieren der Bilder vom Vortag. Plötzlich klatscht mir etwas nasses, kaltes ins Gesicht! Ich höre flappende, klatschende Geräusche neben dem Kartentisch. Fliegt mir doch glatt so ein dreister, fliegender Fisch direkt ins Gesicht! Völlig übertölpelt tapse ich herum, versuche den Lichtschalter zu finden und gleichzeitig nicht auf den Fisch zu treten. Dieser arbeitet sich auf seiner Flucht vor und erst im linken Gang bekomme ich ihn zu fassen um ihn wieder zurück ins Meer zu befördern.
Dummer Fisch, sollte besser aufpassen wo er hin fliegt, das nächste Mal hängt er als Köder an der Angel.
Atlantik Tag 9
Blog 10.12. 21:00 Ortszeit
Bergfest Nr. 2: endlich die Hälfte der Strecke über den Atlantik, 1050sm, 1945km! Sekt, Baden genau in der Mitte des Atlantik. Von nun an geht’s nur mehr bergab. Der Wind pflanzt uns immer noch: vormittags ganz gutes Segeln, nachmittags 3-8kn Wind 🙁 Mehrmals am Tag leichte Regenschauer, ziemlich heiß. Zunehmende Frustration ob des fehlenden Windes …
Thomas hat scheinbar bei den letzten Resten der Fischsuppe eine Gräte verschluckt 🙁 Der nächste Arzt mit Endoskop ist leider ein bisserl weit … Möglichst unzerkaute, große Brotstücke zu schlucken hat Thomas schon probiert, hat nicht geholfen. Ist jetzt nicht lebensbedrohlich, aber doch etwas beunruhigend. Für Tips sind wir dankbar!
Position: 14.014N, 43.575W
Bergfest 2
Blog 10.12 04:30 Ortszeit
Hurra, wir haben soeben die 1000. Meile seit den Kap Verden hinter uns gebracht!!! Seit der Abfahrt von Arrecife auf den Kanaren sind es in Summe bisher 2116sm und somit nach Martinique noch ungefähr 1100. D.h. heute irgendwann im Laufe des Tages können wir auch wieder ein Bergfest feiern: die Hälfte zwischen Kap Verden und Martinique geschafft.
Atlantik Tag 8
Blog 10.12. 20:30 Ortszeit
Das mit dem Segeln wird überbewertet Auch heute hat der Wind nur für einige Stunden ausreichend zum Segeln geblasen, also doch wieder Motor.
Seit gestern sind immer öfter größere und kleinere Felder von so einem gelben „Kraut“ zu sehen: von einzelnen Pflanzen im Zentimeterbereich bis zu Flächen von mehreren zig Quadratmetern, oft meilenweit. Die schwimmen dicht unter der Oberfläche und einzelne „Knospen“ ragen heraus.
Langsam brauchen wir unsere Vorräte an frischen Nahrungsmitteln auf, ein Huhn mussten wir heute leider als verdorben dem Meer überantworten (ich hoffe der Fisch, der das Tier frisst, bekommt keine Magenverstimmung). Mittags gabs nochmal Fischsuppe aus den letzten Resten der gefangenen Dorade, abends Schweinefleisch mit Reis.
Position: 14.050N, 41.350W
Nächtliche Fotosession
Blog 9.12. 02:00 Ortszeit
Nachtwache, sternenklarer Himmel mit einigen wenigen Wölkchen, eine leichte Brise, ALMA aus dem Soundbar. Die notwendigen langen Belichtungszeiten und das sich bewegende Schiff als einziger „Fixpunkt“ ergeben im Zusammenspiel mit der Spiegelung des Mondes im Meer, den angeleuchteten Segeln und den roten und grünen Positionslichtern sehr reizvolle Effekte. Ich experimentierte mit der Länge der Belichtungszeit, Blenden und Filmempfindlichkeiten, natürlich nur im Cockpit bzw. mit Lifebelt am Vorschiff. Die Ergebnisse gibt’s leider erst zu Hause, vielleicht das eine oder andere Foto schon nach der Ankunft in Martinique wenn ich wieder Internetzugang habe.
Atlantik Tag 7
Blog 8.12. 20:00 Ortszeit
Wieder den ganzen Tag mit Motor unterwegs, obwohl am späteren Nachmittag etwas Wind aufgekommen ist. Wir sind guter Hoffnung, dass das über Nacht noch besser wird. Unser Diesel würde zwar sicher noch fünf Tage reichen, den brauchen wir aber vielleicht noch, und daher wurde beschlossen ab jetzt zu versuchen auch bei wenig Wind zu segeln.
Franz hat inzwischen das Brot backen soweit perfektioniert, dass wir jeden zweiten Tag frisches Brot zur Verfügung haben. Gekocht wurde heute nichts Frisches, da noch genug Reste von gestern da waren, und Franz und ich einen „Fastentag“ eingelegt haben (wir haben’s dann eh‘ nicht durchgehalten). Zu viel Essen, zu wenig Bewegung …
Seit den Kap Verden haben uns heute erstmals wieder Delfine begleitet, wesentlich größere Tiere als zwischen den Kanaren und den Kap Verden, und dunkler.
Position: 14.023N, 39.374W
Atlantik Tag 6
Blog 7.12. 22:00 Ortszeit
Wie vorhergesagt heute den ganzen Tag kein bzw. zu wenig Wind um zu segeln. Wir motoren immer noch Richtung SW. Heute am frühen Abend haben wir die 700. Meile von Mindelo weg hinter uns gebracht, d.h. ein Drittel des Weges bis nach Martinique. Da wir drei Zeitzonen durchlaufen, haben wir auch heute gleich die Uhren um eine Stunde vorgestellt, das nächste Mal dann bei 1400 sm (2/3) und dann bei der Ankunft in Martinique. Bei uns ist es also jetzt 22:00, 00:00 UTC und 01:00 Ortszeit in Ö. Heute gab’s Fischsuppe aus der gestern gefangenen Dorade und abends Spaghetti mit Fisch. Am Nachmittag „Begegnung“ mit einem chinesischen Fischer (10sm entfernt), sonst keine Schiffe, keine Wale, keine Delfine, nur Himmel und Meer, Meer, Meer und wir mitten drinnen. Wunderschöner Sonnenuntergang mit tausenden einzelnen kleinen angestrahlten Wölkchen.
Position: 14.479N, 37.273W